Im Frühjahr 2017 schwindet die Zustimmungsrate für die Grünen. Bei der Landtagswahl 2017 im Saarland bekamen die Grünen nur 4% und sind nicht mehr dort vertreten. Vielleicht schon bald auch im Bund? Als Umweltschützer bin ich enttäuscht; Kommt der Umweltschutz noch stärker unter die Räder? Ich tröste mich damit, dass grüne Ideen von den anderen Parteien zumindest aufgegriffen wurden.
Meine Einschätzung zu den Grünen und den Umweltschutzbewegungen in meinem Buch scheinen sich leider zu bestätigen: Den meisten Menschen in den Umweltbewegungen und bei den Grünen fehlen belastbare philosophische Grundlagen, um eine grundlegende Wende zur Ökologie in den Gesellschaften herbei zu führen.

In einem Leserbrief an die Saarbrücker Zeitung am 12.4.2017 hatte ich die Hintergründe dafür wie folgt dargestellt:

<Hallo Redaktion,

zu Ihren Artikeln “Grüne suchen Schuldigen für Schlappe” vom 10.4.2017 und “Die meisten Mitglieder schütteln den Kopf” am 12.4.2017 hier meine Meinung:

Nach einigen Jahren bei den Grünen – zuletzt im Bezirksrat Saarbrücken Mitte – hatte ich dann doch wie so viele andere aufgegeben. Trotz meines Engagements für die Umwelt konnte ich dort zu wenig bewirken. Mich störten vor allem die maffia-ähnlichen Methoden der Gruppe um Hubert Ulrich. Heute wundert sich dieser über alle am “Spielfeldrand Stehenden” und die Kritik an ihm. Er hat jedoch aktiv für die schwache Positionen der Grünen im Saarland gesorgt. Bis heute ist etwa immer noch ungeklärt wie sein Saarlouiser Verband immer wieder die meisten Delegiertenstimmen erhalten und so die Saarbrücker nieder halten konnte. Ein Blick auf die Wahlergebnisse zeigt das Ungleichgewicht: 5% Wählerstimmen im kleineren SLS gegenüber 7% in Saarbrücken.
Kennzeichnend für das System Ulrich waren Menschen, denen er Vorteile verschaffte und die sich deshalb für ihn einsetzten. Für mich war ein “Gespräch” mit solchen Parteivertretern ausschlaggebend gewesen. Sie hatten mir vorgeworfen, mit einem Leserbrief in Ihrer Zeitung der Partei geschadet zu haben. In dem Brief hatte ich Ihrem Herrn Rolshausen vorgehalten, sich nicht ausreichend vom Nationalsozialismus distanziert zu haben. Der “Partei-Rüffel” war für mich deutlich: Eigene Meinungen wurden ebenso wie eigene Initiativen geduldet.
Insofern bin ich vom jetzigen Rauswurf der Grünen aus dem Landtag nicht überrascht. Wer seine eigene Gefolgschaft ständig düpiert muss sich nicht wundern wenn die Partei auch die Wähler nicht mehr erreicht.
Meine klammheimliche Freude über die schließliche Niederlage eines Hubert Ullrich und seiner Unterstützer wird allerdings dadurch getrübt, dass diese Gruppierung letztlich doch den Umweltfeinden geholfen hat. Das Erstarken der Windkraftgegner sehe ich als Folge.
Für mich war nicht nur das Verhalten von Hubert Ulrich unanständig sondern auch das seiner Unterstützer. Letztlich bestätigt es meine Meinung, dass es auch in der Politik anständig zugehen muss. Ein unanständiges, unethisches Verhalten – wie ich es auch in den anderen Parteien ständig beobachte – schadet letztlich uns allen.
Meine diesbezüglichen Erfahrungen, die ich vor allem auch bei meiner Mitarbeit in Umweltgruppen gemacht habe, sind in mein Buch “Mensch – wie weiter? Ein Kompass für menschliche Gesellschaften” eingeflossen. Ich habe dort beschrieben wie die Menschheit leben müsste damit sie langfristig überleben könnte. Mit dieser Messlatte betrachte ich die wesentlichen Bereiche der Gesellschaften wie etwa Religionen, Wissenschaften, Gemeinwesen, Gesundheitswesen, Wirtschaftssysteme und Umweltbewegungen. So ergibt sich eine meines Wissens neue Sicht auf viele der Themen, denen gerade auch Politiker*innen und Journalist*innen bei Ihrer Arbeit und im privaten Leben begegnen.
Der Verfall der Ethik und damit der Zivilisation, wie wir sie verstärkt bei uns und um uns herum beobachten können, unterstreicht die Aktualität des Buches. Bei uns sind die Folgen dann etwa der Terror und die AFD; Um uns herum sehe ich etwa Trump, Putin, Erdogan, Orban und andere.>

Es fehlt dem Verhalten der Grünen im Saarland – und möglicherweise auch woanders – oft die richtige ethische Grundhaltung und sie wirken so nicht überzeugend genug. Dies gilt grundsätzlich auch für die Grünen im “Reich” (wie manche Saarländer noch zum übrigen Bundesgebiet sagen) aber auch für die anderen großen Umweltgruppen wie BUND, Nabu, Greenpeace u.a. Alle tragen ihre gutgemeinten Absichten (weniger CO2 usw.) vor sich her wissen aber nicht wie sie es ihren Mitmenschen vermitteln sollen. Ich kenne dies von mir selbst. Ich gehe mit gutem Beispiel voran:  Kaum Auto fahren, nicht fliegen, vegetarisch essen usw. Meine Nachbarn, Vereinsfreunde und sonstige Nahestehende machen aber weiter mit ihren schädlichen Gewohnheiten.