Wir erwirken unser Schicksal

Die Vermutung, dass wir uns unser Schicksal sowohl als individuum als auch als Gruppe selbst erwirken, die ich bereits 2016 in meinem Buch vertrat, scheint sich zu bestätigen:

  • Energie – Gas, Öl, Strom – wird immer knapper und teurer. Wir hatten uns so auf die angeblich billige aus Russland verlassen. Nordstream 2 wurde trotz aller Warnungen weiter gebaut; Ist heute eine Ruine
  • Der russische Angriff auf die Ukraine bedroht nicht nur diese sondern bringt das gesamte Wirtschaftssystem ins Wanken. Die Versprechungen der Wirtschaftsbosse erwiesen sich als falsch. Unsere Eliten haben sich vollkommen vertan
  • Die Klimakatastrophe schreitet unaufhaltsam fort und bedroht unsere Lebensgrundlagen. Die Gletscher und das ewige Eis schmilzt

Besonders in der Zeit der Großen Koalition unter Merkel (CDU) hat Deutschland als Nation gewaltige Fehler gemacht:

  • Die angekündigte Energiewende wurde mutwillig verschleppt. Ich erinnere an den plötzlichen Stopp des Ausbaus von Solar- und Wind-Energie
  • Stattdessen wurden die fossilen Energien auch mit staatlicher Unterstützung weiter gefördert. Siehe oben:  Nordstream 2
  • Selbst nach der hybriden Einnahme der Krim durch Russland wurde mit Putin zusammen gearbeitet
  • Unsere Verteidigungsfähigkeit und damit unsere Unabhängigkeit wurde durch die systematische Vernachlässigung der Bundeswehr geradezu torpediert. Was haben wir den Russen entgegen zu setzen?

Und wenn ich mir dann meine Mitmenschen ansehe verhalten sich die meisten ebenso falsch, d.h. selbstschädigend:

  • Sie leben weiter wie bisher und wiederholen die Fehler, die zu dieser gefährlichen Situation geführt haben: Sie fahren weiterhin Verbrenner-Autos, fliegen und heizen mit Öl, das dort wo es erzeugt wird, große Schäden verursacht, die entsprechenden autoritären Regimes stärkt und uns der Klimakatastrophe näher bringt
  • Das Mitgefühl mit den angegriffenen Ukrainer:innen hält sich in Grenzen obwohl wir duch unsere Politik und Lebensweise einen wesentlichen Anteil an der russischen Macht haben. Die individuelle Solidarität meiner Mitmenschen ist nur gering ausgeprägt. Inwieweit kann ich darauf vertrauen, dass sie im Bedarfsfall auch mir zuteil wird?
  • Ich habe nicht den Eindruck, dass sich meine Mitmenschen möglichst wirklichkeitsgetreu informieren lassen wollen. Dazu müssten sie ja bei Zusammentreffen sich auch austauschen was ich nicht feststelle. Unsere sind für einen unabhängigen Journalismus nicht geschaffen. Sie sind glücklicherweise nicht so gleichgeschaltet wie etwa in Russland. Fast alle sind in der Hand kapitalistischer Konzerne oder wie im Falle der ÖR-Sendeanstalten von den Mächtigen abhängig.

Unter diesen Gesichtspunkten kann ich die eingangs gestellte Frage – Können wir überleben? – leider nicht mit Ja beantworten. Von unserer angeblichen, westlichen Überlegenheit ist letztlich nicht viel übrig geblieben. Wir haben sie für unsere Gier nach materiellem Wohlstand geopfert. Ich kann aber auch nicht erkennen, dass andere Gesellschaften wie die russische, chinesische usw. der Menschheit bessere Systeme zu bieten haben. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass wir uns geistig-seelisch so weiter entwickeln können, dass wir die anderen letztlich überzeugen und nicht nieder gemacht werden. Wenn wir nach einer Ethik leben würden wie ich sie in meinem Buch skizziert habe würden unsere Chancen möglicherweise steigen.

Aber: Die Zeit ist nach meinem Start 2010 zu meinem Buch nicht stehen geblieben. Ein deutlich jüngerer Mann (Fabian Scheidler, Jahrgang 1968, also 22 Jahre jünger) hat ein Buch geschrieben, das einen allgemeineren Ansatz hat als meins: „Der Stoff, aus dem wir sind; Warumwir Natur und Gesellschaft neu denken müssen“. Darin beschreibt er die Kraft und Kreativität des Lebens aus Sicht der heutigen Wissenschaft. Darin finde ich Kraft, auf eine andere Entwicklung der Menschheit zu vertrauen. Ich fühle mich aber in meiner Sicht durchaus besträrkt da der Autor vieles so sieht wie ich. Ich beabsichtige, darüber hier bald auch etwas zu schreiben.

8.1.2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Können wir überleben?

Die in meinem Buch beschriebenen Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten

6 Jahre lang habe ich meine Erfahrungen aus dem Umweltschutz in meinem Buch verarbeitet, das 2016 erschienen ist. Das Überleben der Menschheit als Maßstab zu nehmen erschien mir anfangs zwar übertrieben aber dennoch sinnvoll. Agesichts der mittlerweile eingetretenen weltweiten schlimmen Entwicklungen hat sich dieser Ansatz leider als realistisch heraus gestellt.
Dies erkenne ich unter anderem an den folgenden Ereignissen:

  • Die Wahl Trumps in USA hat die Krise der westlichen Welt offenkundig werrden lassen. Die eigenen Gesellschaften sind zerrissen und bedroht, die Natur und die Schwachen werden ausgebeutet. Unsere Lebensbedingungen verschlechtern sich. Rassismus, Extremismus und Brutalität verbreiten sich immer mehr
  • Das Versagen des Westens, die abendländischen Werte der Aufklärung zu leben sowie auf der Erde entsprechend als überzeugende, moralische Macht aufzutreten wird offensichtlich. Auch die Europäer stellen ihre Egoismen in den Vordergrund und untergraben so die eigenen Positionen. Die Folgen sind etwa Migration, Unterstützung der autokratischen Systeme, der Angriff Russlands auf die Ukraine und mehr
  • Die westlichen kapitalistisch geprägten Eliten versagen darin,  ökologisch und nachhaltig zu wirtschaften. Stattdessen zerstören auch sie brutal die Umwelt, um den eigenen Wohlstand zu erhalten. Die Forderungen der Umweltschützer wurden schon jahrzehntelang systematisch missachtet. Die Folgen sind weitere Zerstörung unserer Lebensbedingungen, Schädigung der Mitmenschen und Mitlebewesen
  • Es hilft uns nicht, dass viele andere Populationen auf der Erde eher noch schlimmer verfasst sind.

Die unmittelbaren Folgen für uns zeichnen sich jetzt schon ab

  • Plötzliche Energieknappheit bedroht unseren Lebensstil und Wohlstand. Wenn plötzlich Firmen nicht mehr produzieren können ist der Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet. Wenn Arbeitsplätze wegfallen könnte es auch zu sozialen Verwerfungen kommen
  • Die Versorgung der Bevölkerung ist durch den Verfall des globalen Marktes – etwa den
    Ausfall ukrainischer Erzeugnisse – gefährdet
  • Unsere rückständige Infrastruktur verstärkt die Gefahren zusätzlich durch gefährdete Transportmöglichkeiten infolge Fahrer- oder Treibstoffknappheit, fehlende Fachkräfte, unfähige Verwaltungen usw.
  • Der globalisierte Warenaustausch kommt – auch durch Corona – weltweit ins Stocken. Die Wirtschaftsleistung sinkt
  • Das Erstarken der autokratischen Regimes  – etwa in Russland oder China – gefährdet den Welthandel und unsere freiheitlichere Ordnung. Unsere von der Gier nach Wohlstand (auch auf Kosten anderer) hat offenbar dazu geführt, dass wir diese Gefährdung viel zu spät erkannt haben. Jetzt droht sogar eine nukleare Auseinandersetzung.

Pressefreiheit gegen Wirklichkeit

Am 3. Mai wurde der Tag der Pressefreiheit begangen. In unseren Medien wurde der etwa Journalist:innen gedacht, die bei der Ausübung ihres Berufs umgekommen sind. Es ist zu bedauern, dass das immer wieder vorkommt. Ich bedaure aber vor allem auch die Gesellschaften, in denen so etwas immer wieder vorkommt. Denn diese schaden sich selbst am meisten. Denn sie verhindern selbst, dass sie die Wirklichkeit wahrnehmen wie sie ist. Sie gefährden sich u.U. so selbst.

In unseren westlichen, demokratischen Systemen wird dabei vor allem auf die autokratischen Systeme gezeigt und betont wie gut unser System doch funktioniere und deshalb überlegen sei. Das mag zwar auch so sein; Bei uns kommt keine Polizei wenn Meinungen gegen die herrschende Regierung geäußert wird. Aber wie kam es dazu, dass der Überfall Russlands auf die Ukraine wie ein Blitz über uns kam, den niemand vorhergesehen haben will? Haben unsere Medien, die sich vorwiegend in der Hand von Kapitalgesellschaften befinden, das nicht kommen sehen? Haben sie – einschließlich der Öffentlich-Rechtlichen – uns nicht die Wirklichkeit richtig dargestellt? Etwa die Abhängigkeit von russischer Energie? Oder die Entwicklung des russischen Geschäftspartners zu einem verbrecherischen Konglomerat? Warum haben diese Medien nicht stärker auf die Energiewende gedrängt, die unsere Abhängigkeit verringert hätte?

Und jetzt – wo das Kind in den Brunnen gefallen ist – hätte ich zwei Monate nach Kriegsbeginn – erwartet, dass die Fehlentwicklung in Gesellschaft und Politik aufgearbeitet wird. Aber unsere Ex-Kanzlerin und ihre Partei einschließlich der SPD schweigen. Ja, die SPD hat im Saarland bei der letzten Landtagswahl vom Wähler sogar die absolute Mehrheit erhalten. Ich fühle mich jedenfalls auch nicht besser als wenn ich von einer Putinschen Presse informiert würde.

Die Pressefreiheit scheint vor allem den Medien und ihren Eigentümern zu nutzen. Die Erkenntnis der Wirklichkeit, die für unser Weiterbestehen unerlässlich ist, scheint dabei unter die Räder zu kommen. Sie hat ja auch gegen den Rechtsextremismus, die Querdenker und die Verschmutzung durch Fake-News usw. keine wirksamen Mittel gefunden. Hieran zu arbeiten erscheint mir eine überlebenswichtige, gesellschaftliche Aufgabe zu sein. Die Ideen in meinem Buch könnten dabei vielleicht helfen.

 

Die Grünen-Saar und Umweltschutz

Hallo Redaktion Saarbrücker Zeitung ,

zu Ihrem Artikel „Wer übernimmt die Führung bei den Saar-Grünen?“ (fu) vom 6.7.21 möchte ich anmerken:

Die Lebenslügen der (Saar)-Grünen rächen sich jetzt bitter weil die Wahlchancen – und damit die Chancen auf Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutz – sich stark verringert haben dürften. Schon seit Jahrzehnten (ich selbst war seit 1995 Mitglied) haben die Protagonisten wie Tressel, Schöpfer, Reif und andere sowie die Mehrzahl der Mitglieder das verlogene System Ulrich mitgetragen. Die Genannten haben vornehmlich aus wirtschaftlichem Eigeninteresse ihre Stellungen in dem System Ulrich übernommen. Markus Tressel anfänglich als Geschäftsführer der Landesgeschäftsstelle, Tina Schöpfer als Sekretärin der Grünen-Fraktion in Saarbrücken, Torsten Reif als Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Wie stellen sich diese Menschen dazu, dass ihre humanitären Ziele (etwa Umwelt- und Klimaschutz) sich in Luft auflösen und stattdessen sich die Umweltzerstörer noch stärker durchsetzen können?

Dass die Saarbrücker Zeitung das Thema Grüne hier genüsslich auswalzt, ist für mich auch klar. Sie gehört zu einem Konzern, der vor allem mit dem Anzeigengeschäft des Kfz-Marktes Geld verdienen will. Würden sich grüne Ideen durchsetzen, dann würde sich die Kfz-Lobby möglicherweise von ihr abwenden. Meine eigenen Erfahrungen beim BUND Saarbrücken mit der destruktiven Haltung der Saarbrücker Zeitung sind mir noch in Erinnerung.

Viele Mitglieder der Grünen waren oder sind zudem in den Umweltverbänden aktiv. Ich habe nicht gemerkt, dass sie ihren Einfluss genutzt hätten, um die Grünen – ihre natürlichen Verbündeten – zu unterstützen. Sie verteidigen eher ihre engen Eigen-Interessen und vermeiden so eine aktive Umweltpolitik. So legt der BUND-Saar das Hauptinteresse offensichtlich auf die Wildkatze. Der VCD-Saar verlangt eisern weiterhin den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ohne sich aktiv mit dem Verhinderer – dem motorisierten Individualverkehr – auseinander zu setzen. Und der ADFC-Saar profitiert zwar von der allgemeinen erhöhten Zustimmung zum Radverkehr; Aber er vermeidet ebenfalls die Auseinandersetzung mit den Autofahrern. Ich habe beispielhaft diese Verbände ausgewählt weil mich mit ihnen persönliche Erfahrungen verbindet.

Von der neuen Kraft – FridaysFor Future, die von Greta Thunbergs Initiative initiiert wurde – habe ich leider noch zu wenig Positives gehört, um damit große Hoffnung für eine bessere Umweltpolitik zu verbinden. ich würde es mir wünschen.

In meinem 2016 erschienenen Buch „Mensch -wie weiter, Ein Kompass für menschliche Gesellschaften“ finden Sie grundsätzliche Ausführungen zu den genannten Themen.

Mit freundlichen Grüßen ……….

P.s. für meine Leser:innen:

Über die Lebenslügen der Anderen – der „Umweltschädlinge“ – habe ich hier bewusst nicht geschrieben. Das ist ein anderes Thema

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Wo steht der Mensch heute (April 2021) nach Corona?

Corona hat jedem Einzelnen, allen Menschen sowie der deutschen Gesellschaft und der Weltgemeinschaft aufgezeigt wie verletzlich wir sind. Selbst modernste Technik kann nicht verhindern, dass Menschen durch ein winziges Virus sterben.

In meinem Buch hatte ich (bereits 2016) eine derartige Gefährdung hingewiesen. Ende 2019 war die Epidemie in China aufgetreten. Anfang 2020 hatte unsere Regierung in arroganter Verkennung der Lage keine Gefährdung erkannt und das Tragen von Mund- und Nasenschutz als unnötig bezeichnet. Heute (nach einem Jahr) stehen wir im dritten Lockdown. Über 80 Tausend Menschen sind vorzeitig an Covid19 gestorben. Viele Existenzen in Wirtschaft und Kultur sind bereits geschädigt oder stehen vor dem Aus. Unser Staatshaushalt ist auf Jahre hin belastet und die gesamten Folgen sind noch gar nicht überschaubar.

In meinem Buch habe ich Lebensregeln hergeleitet. Danach hätte die Menschheit bessere Chancen zu überleben wenn sie Umwelt, Gesellschaft und Frieden – in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen würde. Unter diesen Gesichtspunkten stelle ich im folgenden dar wie ich die Lage des Menschen nach Corona sehe.

Der Mensch – „homo sapiens“ – hat den Lebensraum der Tiere immer mehr eingeschränkt. Dabei scheint das Covid19-Virus übergesprungen zu sein. Die butale Unterjochung der Um- und Mitwelt rächt sich nun. Wie dies auch bei der auf uns zukommenden Klimakatastrophe etwa am schmelzenden Eis bereits jetzt für jeden zu erkennen ist.

Die weltweite Corona-Krise zeigt zudem, dass die Gesellschaften bisher nicht gelernt haben, sich als eine Population auf der Erde zu fühlen und zu handeln. Jedes Individuum fühlt sich etwa berechtigt, nur allein seinen Interessen zu folgen. Also etwa Fleisch zu essen, umweltschädliche Autos zu fahren, in der Welt herum zu fliegen usw., ohne auf die Auswirkungen für Alle achten zu müssen.

Als Konsumenten fördern sie so konsequent das weltweite Wachstum, das die Ressourcen der Erde überfordert und unsere Lebensbedingungen gefährdet.

Als Teil der Gemeinschaften – etwa als Wähler – sind die meisten Menschen vollkommen unterentwickelt. Sie beschäftigen sich mit unwichtigen Dingen – wie Soaps – aber etwa nicht mit Politik. Sie erwarten aber von den „Politikern“, dass sie Alles für sie zur Zufriedenheit regeln. Da das aber nicht der Fall sein kann, erklären sie ihr Führungspersonal zu Sündenböcken. Dies führt zu schweren Verwerfungen in der Gesellschaft wie etwa die AFD oder die vorgeblichen „Querdenker“ zeigen.

Menschen können sich nur richtig verhalten wenn sie die richtigen Informationen erhalten. Dies ist aber selbst in unserer „freien“ Gesellschaft praktisch unmöglich. Die Medien – Zeitungen, private Sender und die Sozialen Medien in der Hand mächtiger Gruppen – etwa kapitalistischer Konzerne. Die Öffentlich-Rechtlichen (in Deutschland) werden von den großen Parteien gesteuert und liefern vornehmlich Unterhaltung. Und diese Parteien schotten sich ab . Lobbyisten haben dort zu großen Einfluss. In autokratischen Gesellschaften ist der Informationsfluss durch die dortigen „Eliten“ noch viel stärker eingeschränkt und die Menschen verhalten sich noch schädlicher.

Die weltweite Krise hat gezeigt, dass unterschiedliche Staats- und Gesellschaftsformen mehr oder weniger erfolgreich mit der Pandemie umgehen. Rigorose Regimes wie China scheinen diese gut gemeistert zu haben. Allerdings traue ich den offiziellen Daten weniger. Andere, freiere Staaten wie Israel oder Taiwan scheinen auch gut zurecht gekommen zu sein. Die Systemfrage – welche Systeme sind erfolgreicher – ist damit noch nicht geklärt.

Ich will mich hier jedoch darauf beschränken, einige Missstände aufzuzeigen, die ich hier in Deutschland bemängele.

Die Schwächen des „Gesundheitssystems“wurden deutlich. Es ist auf niedrige Beiträge für die Arbeitgeber ausgerichtet anstatt sich auf die Förderung von Gesundheit zu konzentrieren. Wenn es nicht so viele Menschen mit Vorerkrankungen gäbe wären weniger vorzeitig gestorben und es wäre eventuell gar kein Lockdown nötig gewesen. Die jetzt nötig gewordenen Einschränkungen durch fehlendes Personal oder Ausrüstung verhinderten notwendige Behandlungen was noch lange nachwirken dürfte.

Regierungen und ihre Verwaltungen haben sich als zu schwerfällig und nicht auf dem Stand der Technik erwiesen. Unsere Infrastruktur ist brüchig und nicht auf die Anforderungen der Gegenwart und Zukunft ausgerichtet. Eine funktionsfähige Nachverfolgung misslang; Die Digitalisierung des Schulunterrichts war auch nicht erfolgreich; Bildungslücken werden unserem Nachwuchs zu schaffen machen. Die privilegierte Schicht an Beamten hat den Erwartungen nicht entsprochen.

Die Unterprivilegierten wie etwa schlecht bezahlte Pflegekräfte machen weiterhin das soziale Gefälle deutlich. Sie sind ein Anzeichen für die Spaltung unserer Gesellschaft.

Überhaupt hat sich gezeigt, dass die Vorstellungen von Regierung und Volk schlecht den Anforderungen der Wirklichkeit Genüge leisten. Die bürokratisch ausgerichtete Regierung glaubt, die Lage mit Gesetzen in den Griff bekommen zu können wohingegen das „Volk“ sein Ding macht. Wer nicht weiß an welchen Stellschrauben zu drehen ist, der kann wohl wenig bewirken. Das gilt für Regierung als auch für Volk. Wie in meinem Buch ausgeführt müssen sich sowohl für das Individuum als auch die von diesen gebildete Gemeinschaft, welche sich in irgendeiner Form eine „Regierung“ gibt.

Als Beispiel sehe ich hier der vielbeschworene Glaube an den Zentralismus. Einheitliche Regelungen etwa für ganz Deutschland sind doch nicht automatisch richtig. Der Föderalismus kann viel besser auf die örtlichen Gegebenheiten eingehen. Dabei werden zudem viel mehr Menschen eingebunden. Diejenigen, die glauben wir bräuchten doch nicht so viele Parlamentarier in den föderalen Strukturen, begehen einen gewaltigen Denkfehler. Die notwendigen Denkleistungen müssen von Vielen geleistet werden; Ein Einzelner wäre damit überfordert.

Der Blick auf die anderen Gesellschaften und Staaten auf der Erde zeigt, dass Deutschland Corona bisher nicht am besten gemanagt hat. Die Evolution geht weiter. Dies bedeutet, dass Individuen und Populationen einem ständigen Ausleseprozess unterworfen sind. Dieser wird durch die Globalisierung wirtschaftlich und durch die menschengemachte Klimakatastrophe biologisch befeuert. An den vielen weltweiten Flüchtlingen sehen wir, was für ein Schicksal jenen droht, die Ihre Aufgaben wohl nicht richtig gemacht haben. Damit es uns einmal nicht so geht – im zweiten Weltkrieg mussten viele Deutsche selbst ein schlimmes Schicksal erleiden – bleibt uns eigentlich nur übrig, uns selbst und unsere Gesellschaft möglichst zu ertüchtigen. Mein Buch gibt dazu Anregungen.

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Umweltschutz und Klimawandel im Saarland

Offener Brief an die Aktivist:innen und Parteien im Saarland


Die Bewegung Fridays For Future (FFF) hatte kürzlich Forderungen für eine zukunftsfähige Stadt an die Landeshauptstadt Saarbrücken (LHS) und die Parteien in Saarbrücken (SB) zusammen mit VCD-Saar und BUND-Saar erarbeitet und präsentiert. Desweiteren initiierte sie eine Demo am 25.9.2020 in SB mit teilweiser Sperrung der Stengelstraße. Im “Saartalk”, Bericht in “Saarbrücker Zeitung” (SZ) vom 9.10.2020, kam sie zum Thema “Zukunftskonzepte für die Mobilität im Saarland” zu Wort. Und am 12.10.2020 wurde über ihren Vorschlag einer autofreien Zone in SB in dem Artikel der SZ “Bedroht die Verkehrswende den Handel?” berichtet. Aus dieser Sicht ist FFF derzeit die Umweltschutz-Hauptakteurin im Saarland.
Dies veranlasst mich zu einem persönlichen Rückblick auf das Thema. Es dürfte den Akteur:innen helfen wenn ihnen Zusammenhänge bekannt sind. Es hat z.B. fast zwei Jahrzehnte gedauert bis es jetzt gelang, ein Stück Straße in SB aus Umweltschutzgründen zu sperren. Als Mitglied bei BUND, AdFC, VCD und Aktivist bei Greenpeace konnte ich bereits im Jahr 2001 diese Gruppen dazu motivieren, am europaweiten Aktionstag „in die Stadt – aber ohne mein Auto“ teilzunehmen. Die LHS machte mit und wollte eigentlich die Straße vor dem Rathaus an einem Samstag sperren. Doch 9 Tage davor sagte der damalige OB Hajo Hoffmann die Veranstaltung ab. Der Verein für Handel und Gewerbe hatte sein “Veto” eingelegt. Die SZ hatte noch nicht einmal darüber berichtet.
Zudem waren im Anschluss an die Klimakonferenz von Rio de Janeiro 1996 verschiedenen Arbeitsgruppen der “Lokalen Agenda” – Motto: Global denken, lokal handeln – von der LHS gegründet worden. Anfangs beteiligten sich auch einige Hundert Büger:innen in verschiedenen Arbeitsgruppen. Die bearbeiteten Themen folgten dem Grundsatz, dass Umweltschutz auch unter wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten betrieben werden sollte. Leider ließ die LHS die Gruppen etwa 2003 auslaufen. Als einzige, heute noch greifbaren Ergebnisse blieben die Umgestaltung des Landwehrplatzes und die Frauenbibliothek.
Die opportunistische Haltung der SZ zur Umwelt wurde im o.g. Bericht der SZ zum Saartalk wieder sehr deutlich: Thema war zwar “Zukunftskonzepte für die Mobilität im Saarland”. Aber außer Nichtssagendem von Chefredakteur, Chefredakteurin und Verkehrsministerin gab es praktisch nichts Weiterführendes. Dies ist angesichts der Tatsache, dass die SZ in ihrer “Motorbeilage” die Spritschlucker hochjubelt und mit den einschlägigen Anzeigen Geld verdient, auch nicht überraschend. Leider konnte auch die Vertreterin von FFF wenig beitragen. Die Aussage “Ein Radweg ist supergefährlich” ist doch eher kontraproduktiv. Sollte Radfahren nicht gefördert werden? Oder hat das die SZ falsch dargestellt?
Dank Greta Thunberg hatte das Thema Klimawandel offensichtlich auch im Saarland plötzlich den Nerv vieler Menschen getroffen. Um die sich abzeichnende Klimakatastrophe zu bekämpfen halte ich es jetzt für die wichtigste Aufgabe von FFF, Führung zu zeigen und den Anstoß von Greta möglichst in konkretes Handeln umzusetzen. Leider haben die übrigen Umweltaktivist:innen das bisher nicht ausreichend geschafft. Sie waren offensichtlich nicht stark genug, um den geballten Widerstand der Mächtigen – Handel, Industrie, Parteien, SZ, Wähler:innen und Verbraucher:innen – zu überwinden. Sie könnten jedoch jetzt versuchen, gemeinsam mehr zu bewirken. Ich tröste mich aber damit, dass sie langfristig doch das Umfeld mit geschaffen haben, das die Botschaft von Greta auf solchen Widerhall stoßen ließ.
Dass die Lage für uns alle sehr ernst ist, zeigt ein anderer Artikel in der SZ vom 14.10.2020: “Studie: Deutschland wird Klimaziele verfehlen”. Was dann los sein wird wenn das Klima 2, 3 oder mehr Grad wärmer ist können wir nur erahnen. Was wir jetzt unter Corona erleben ist dagegen wahrscheinlich nur ein Klacks.
Im übrigen halte ich Corona ein Glücksfall für die Umwelt und die Umweltbewegungen. Es wurde deutlich, dass der Mensch den Schaden infolge seiner Lebensweise – etwa durch den CO2-Ausstoß – auch stoppen könnte. Wenn sich noch mehr Menschen plötzlich umstellen und umweltverträglich leben würden wäre die Chance, den Klimawandel wenigstens noch zu verlangsamen, wesentlich größer; also weniger Fleisch essen, kleinere und weniger Autos fahen, weniger konsumieren usw.

Dieser Brief ging als Mail am 20.10.2020 an die foglenden Empfänger:

AdFC – Saar
BUND – Saar
VCD Saarland
Greenpeace Saar
Weltveränderer Saarbrücken
Transitions Saarbrücken
Grüne Saarbrücken
Grüne Land
CDU Land
SPD Land
AFD Land
FDP Land
Saarbrücker Zeitung

27.10.2020

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Brief an Parteien im Gemeinderat Quierschied










Per Mail via SPD Saar an

SPD Ortsverein Quierschied

SPD Ortsverein Fischbach-Camphausen

Corona, Politik, Klimawandel …..


Sehr geehrte Damen und Herren,


bei der Kommunalwahl 2019 hatte ich schon mit Ihnen Kontakt aufgenommen. Ich wollte Sie für mein Buch „Mensch – wie weiter? Ein Kompass für menschlichere Gesellschaften“ (www.ueberleben-wir.de) interessieren. Darin versuche ich aufzuzeigen, dass wir Menschen anders als bisher leben müssen wenn wir als Gattung überleben wollen.
Am 5.3.2020 hielt ich darüber einen Vortrag in der Gemeindebücherei. Da war die Corona-Krise noch am Anfang. Am 23.3.2020 kam dann der Lockdown mit heftigen Einschränkungen und wahrscheinlichen Folgen wie wir sie seit dem letzten Krieg (ich bin Jahrgang 1936 und habe ihn miterlebt) nicht mehr gehabt hatten. Das Virus Covid-19 scheint uns nun ein Warnzeichen vor dem gegeben zu haben, wovor ich in meinem Buch gewarnt hatte: Zerstörung unserer Lebensbedingungen bis zur Auslöschung der Menschheit.
Die von Bundes- und den Landesregierungen verfügten Maßnahmen haben zwar erreicht, dass es bei uns nicht so viele Infizierte und Tote wie in vielen anderen Staaten gegeben hat. Aber dennoch sind über 8000 Tote bisher zu beklagen. Darüber hinaus werden die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Schäden gewaltig sein und uns noch lange belasten und sogar gefährden.
Dass es auch anders geht, haben andere Länder wie Taiwan, Südkorea, Vietnam u.a. gezeigt; Sie kamen ohne verordneten Stillstand aus. Wir mussten dagegen zu einer radikalen Maßnahme wie dem „Lockdown“ greifen weil wir in der Vergangenheit unsere Hausaufgaben nicht gemacht haben. So wurden etwa Vorsorge-Maßnahmen gegen eine Pandemie, wie sie bereits 2013 in einer Studie vorgeschlagen worden waren, unterlassen: Ausreichend Behandlungsplätze schaffen, Schutzkleidung, Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel bevorraten. Wenn unsere verkrusteten Strukturen zudem nicht verhindert hätten, dass wir etwa effektiver digitales Lernen praktizieren könnten, ein bedingungsloses Grundeinkommen hätten oder ein leistungsfähigeres Gesundheitssystem hätten wäre der Lockdown nicht nötig gewesen.

Haben es sich die Entscheidungsträger vielleicht zu leicht gemacht? Sie haben ja gesicherte Einkommen und es sind überwiegend Männer. Hat die Regierung zumindest zu Anfang zudem nicht etwa arrogant verkündet, dass wir von dem Virus nicht betroffen werden würden, obwohl sich die Krise im chinesischen Wuhan bereits im Januar 2020 abgezeichnet hatte?
Die bei uns von der Exekutive verfügten Maßnahmen halte ich nicht wirklich für verhältnismäßig. Mit weniger Obrigkeitsdenken und mehr Sachkenntnis vor Ort hätten die Verwaltungen viele katastrophale Folgen vermeiden können.

Ich begrüße zwar die stärkere Achtung vor dem Leben wundere mich
aber über den plötzlichen Sinneswandel. Hat unsere Gesellschaft doch bisher Tote etwa in Hitzeperioden, durch den Straßenverkehr, Luftverschmutzung usw. achselzuckend in Kauf genommen. War das Vorbild des autoritären China so stark?
An dem Virus und dem Lockdown trifft Sie als Lokalpolitiker:innen natürlich keine Schuld. Aber als Funktionsträger:innen in den Parteien und im Gemeinderat sind Sie durchaus an der heutigen Situation beteiligt. Über Ihre Organisationen sind Sie eingebunden und konnten und könnten Einfluss nehmen. Das gilt insbesonder für Sie als Groko-Partei.
Covid-19 mag überraschend gekommen sein. Beim Klimawandel dagegen können wir schon seit langem beobachten, dass die Gefahren immer größer werden. Werden etwa wichtige Kipp-Punkte überschritten so werden die Lebensverhältnisse für viele Menschen auf der Erde existenzbedrohend. Deshalb sollten wir aus der jetzigen Krise lernen und unser Leben entsprechend gestalten. Um dies zu erreichen möchte ich dazu anregen, sich näher mit den grundlegenden Themen zu befassen. Die Thesen meines Buches könnten dazu beitragen. Ich bin gerne bereit, etwa in einem Gespräch mit Ihnen herauszufinden, was das für Ihre politische Arbeit bedeuten könnte. Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.


Mit freundlichen Grüßen

Dietrich A.nStrohmaier

P.s. Ein ähnlicher Brief geht an alle im Gemeinderat Quierschied vertretenen Parteien

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Corona – Staatsversagen?

Am 16.4.2020 schrieb ich den folgenden Leserbrief an die Saarbrücker Zeitung, der bis heute (22.4.2020) jedoch nicht veröffentlicht wurde:

Hallo Redaktion,

wir befinden uns offensichtlich im Krieg mit dem Covid-19: Eingeschlossen wie in Bunkern, keine offenen Restaurants, Lieferengpässe, unsere Grundrechte ausgesetzt…! Deutschland hätte dem vorbeugen können wenn es seine Hausaufgaben gemacht hätte. Etwa Vorsorge-Maßnahmen gegen eine Pandemie treffen wie sie bereits 2013 vorgeschlagen worden waren. Schutzkleidung, Gesichtsmasken, Desinfektionsmittel usw. bevorraten. Die Milliarde, die das vielleicht gekostet hätte, wäre jedenfalls weniger gewesen als die Hunderte von Milliarden, die jetzt aufgebracht werden müssen, um nur die gröbsten wirtschaftlichen Schäden auszugleichen. Die anderen Schäden für unsere Kultur und Gesellschaft kann überhaupt niemand beziffern. Unsere verkrustete Strukturen rächen sich jetzt. Andere Staaten wie Israel, Südkorea, Schweden und Singapur sind da besser aufgestellt. An den vorhandenen Strukturen ist unsere gesamte Gesellschaft beteiligt: Politik, Parteien, Wähler und mehr. Wer sich nur mit Urlaub und Autos beschäftigt bekommt die wichtigen dinge nicht mit. Wir erwirken uns unser Schicksal! Wäre etwa ein bedingungsloses Grundeinkommen in dieser Situation nicht gerechter und wirkungsvoller? Wir sollten uns aufgrund der Erfahrungen mit Covid-19 schon jetzt auf die Folgen des unvermeidlichen Klimawandels vorbereiten.


Mit freundlichen Grüßen

P.s. In meinem bereits 2016 erschienenen Buch „Mensch wie weiter? Ein Kompass für menschliche Gesellschaften“ (Siehe meine Webseite www.ueberleben-wir.de) habe ich über die Grundlagen der menschlichen Fehlleistungen geschrieben. Dabei ging es mir mehr um das Überleben der Menschheit. Aber die Thesen dazu gelten auch für einen Virenangriff. Ein solcher könnte ja eines Tages noch viel einschneidendere Folgen haben

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Greta hat gefehlt!

Seit 1997 setze ich mich – etwa beim BUND – für unsere Umwelt ein. Ich hatte mir eine bessere Wirkung erhofft.

Plötzlich hat die z.Zt. 16jährige Greta Thunberg mit ihrem Schulstreik freitags einen unglaublichen Erfolg und bringt das Thema weltweit auf viele Tagesordnungen. Ein Erfolg der vielen anderen Umweltaktivisten, die durch ihre Tätigkeiten und ihr Vorbild zu dieser plötzlichen Aufmerksamkeit geführt haben?

Ein Mädchen hält vor allem den Erwachsenen einen Spiegel vor. Deren Reaktionen beschreiben recht deutlich die komplexe Gemengelage für die Umweltbewegungen und die Menschheit.

a) Die umweltbewussten Menschen wie ich freuen sich, dass sich ihre Sorgen auf einmal auch in den Medien und vielen offiziellen Gremien wiederfinden.

b) Viele Menschen, welche die Klimakatastrophe nicht sehen wollen, wehren ab, indem sie etwa

b1) Greta als unreif oder unwissend bezeichnen,

b2) Gretas Eltern Vorwürfe machen,

b3) Die Unterstützer als Lobbyisten diffamieren,

b4) Greta vorwerfen, dass sie keine Lösungen der Probleme hätte usw.

Für mich sind solche Menschen einfach noch nicht erwachsen. Sonst würden sie Verantwortung für ihr schädliches Handeln übernehmen. Sie bestätigen meine in dem Buch vertretenen Thesen, dass die Menschen von den von ihnen angestoßenen, langfristigen Entwicklungen überfordert sind. Sie nehmen die Schäden in Kauf und wollen ihre Lebensweise nicht ändern.

Niemand weiß mit Sicherheit wie unsere Umwelt und die Gesellschaften in 50, 100 oder mehr Jahren aussehen wird. Dass die Schädiger jedoch nicht auf die Bedenken ihrer umweltbewussteren Mitmenschen eingehen, zeigt ihre menschlichen Schwächen wie etwa mangelnde Kommunikationsfähigkeit. So sind äußerst ernste Konflikte zu erwarten. Diese sind jedoch nicht von Gretas Anhänger zu veranworten sondern von denen, die ohne Rücksicht ständig faktisch Gewalt ausüben. Der Autoverkehr mit den vielen Opfern illustriert dies überdeutlich.

Der Ableger „Extinction Rebellion“ ist wahrscheinlich nur ein Anfang.

Die Behandlung dieser Themen in den Medien ist übrigens sehr aufschlussreich. Immerhin berichten sie darüber. Aber die großen Zeitungen sind vorwiegend in der Hand von Konzernen und ich hinterfrage ihre Darstellungen. Viele profitieren vom Anzeigengeschäft des Automarktes und sind im Dilemma. In den Auto- und Motor-Rubriken wurde und wird der Autoverkehr kritiklos als alternativlos dargestellt. Die öffentlich-rechtlichen RTV-Anstalten sind vor allem in der Hand der Hand der Parteien und damit selbst Teil des Systems. Sie haben noch nicht einmal Printmedien. Hier bleibt einem dann nur die mühsame Recherche über das Internet.

Zu den oben angesprochenen Themen habe ich am 8.10.2019 den folgenden Leserbrief an die Saarbrücker Zeitung geschrieben:

Hallo Redaktion,

zu Ihrem Artikel  „Rebellion der Klimaaktivisten“ vom 8.10.2019 von Stefan Vetter hier meine Meinung:

schön, dass Sie die Notwendigkeit von „Fridays for Future“ anerkennen obwohl die SZ mit ihrer kritiklosen Berichterstattung zu Autos und Motorrädern wesentlich zu der heutigen gefährlichen Situation beigetragen hat. Für ebenso wichtig halte ich die Aktionen etwa von „Extinction Rebellion“ (XR). Sie setzen nur die Anstöße von Greta Thunberg in praktische Aktionen um. Ich selbst lebe jetzt schon Jahrzehnte umweltbewusst – vegetarisch essen, Rad, Bahn und Bus fahren, nicht fliegen usw. – ohne, dass ich Umweltschädiger von ihrer Lebensweise abbringen konnte. Insofern begrüße ich härtere Maßnahmen. Angesichts der ständigen Gewalt, die von den Schädigern ausgeübt wird – man denke nur an die Opfer des Wahnsinns auf den Straßen, sind die Aktionen von XR doch noch harmlos. Zu der ausgeübten Gewalt rechne ich auch die durch die Kämpfe um das Öl, die dadurch oder durch Klimafolgen ausgelösten Migrationsbewegungen, Überflutungen, Luftverschmutzungen usw. Auch die Pendler, die Herr Vetter in Schutz nimmt, zähle ich zu derartigen Schädigern. Nur weil diese umweltschädlich zu ihrem Arbeitsplatz „müssen“ soll ich (und andere Mitmenschen) mit Leben und Gesundheit dafür bezahlen? Es gibt auch andere Arbeitsplätze und Wohn- und Fahrmöglichkeiten.

Bis heute (15.10.) wurde der Brief nicht abgedruckt. Ich vermute, dass sie diese Kritik nicht gerne hört.

Greta hat nicht gefehlt!

Sprache ist vielseitig und aufschlussreich:

Natürlich hat Greta nicht gefehlt: Sie hat keinen Fehler begangen indem sie ihren Klimaprotest begonnen hat. Sie hat irgendwie hervorgerufen und verstärkt was so viele Menschen vor ihr zum Umweltschutz und Klimawandel verbreitet hatten.

Aber sie hat in der Schule gefehlt und fehlt noch. Menschen, die ihr dies als Versagen vorwerfen, müssen offensichtlich gewaltige Verdrängungsarbeit leisten, wenn sie den gealtigen Sprung durch Greta nicht sehen wollen.

Die Reaktionen der Kritiker sind auch sehr interessant und harren einer Aufarbeitung.


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Stand dieses Projekts

Dieses Buch betrachte ich als mein Projekt für die Gesellschaft. In
meiner früheren Erwerbstätigkeit war ich eher unpolitisch. Danach
trat ich der FDP bei und befasste ich mich immer eingehender besonders mit Umweltthemen etwa beim BUND. Zwangsläufig stieß ich dann zu den Grünen.
Im Jahr 2010 begann ich, meine Vorstellungen in diesem Buch zu beschreiben. Das Buch ist seit 2016 auf dem Markt und über diese Website auch im Internet. Über Mails informierte ich Parteien und Verbände sowie die Saarbrücker Zeitung. In meinem privaten Umfeld verteilte ich Visitenkarten mit einschlägigen Informationen und verschenkte und verkaufte einige Exemplare.
Obwohl die Thematik – etwa über die Klimakatastrophe, die Migration, die Gesundheit usw. – immer stärker in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit rückte gab es hierauf leider keinerlei Reaktionen wie etwa Kommentare oder Rückmeldungen. Selbst die mir bekannten und wohlgesonnenen Menschen, die das Buch gekauft hatten oder denen ich es geschenkt hatte, gaben mir keine Rückmeldung. Ist das Buch zu schwierig oder unverständlich? Ich erkläre mir das so, dass die meisten sich nicht mit diesen Themen befassen wollen. Sie müssten dann vielleicht ihre Lebensweise verändern.
Das erinnert mich an das Ende des 2. Weltkriegs als viele noch von den „Wunderwaffen“ und dem „Endsieg“ faselten auch wenn der Geschützlärm der herannahenden alliierten Armee schon zu hören war.
Die Thesen meines Buches haben sich zumindest als Erklärungsmuster für die seit seinem Erscheinen 2016 in meinen Augen bewährt. Gerade das Wegsehen der Meisten bestätigt meine These, dass die Menschen in ihrer überwiegenden Mehrzahl mit den von ihnen geschaffenen Situationen überfordert sind. Es fehlt nicht nur das entsprechende Wissen sondern ihre unzulängliche Psyche verhindert, dass sie sich aktiv mit den Problemen auseinandersetzen. So befürchte ich, dass Alle sich ein Schicksal erwirken, wie es sich im und nach dem Weltkrieg manifestiert hat.
Dies gilt für die gesamte Menschheit. Ich verweise hierzu auf meinen Beitrag zu Trump.



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